Hintergrund

Die Initiatoren der Veranstaltungsreihen zum Wieso und Weshalb.

Klosterkirchennacht

Die erste KlosterKirchenNacht fand Ende Mai 1999 statt. Das Thema lautete damals: „Vor dir eine offene Tür“ - und so ist dieses Projekt auch bis heute zu verstehen: Jeder, der sich mit seinen Ideen und Darbietungen einbringen möchte, ist herzlich eingeladen. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Im Gegenteil, generationsübergreifendes Wirken ist ein wesentliches Merkmal der KlosterKirchenNächte. Es gibt nicht viele Möglichkeiten, wo sich ganze Familien in und mit ihrer Lebendigkeit auf einer Bühne einbringen können.

Die Türen der Klosterkirche Guben werden am 08. Mai 2015 zur 6. KlosterKirchenNacht weit offen stehen. Neben instrumentaler und vokaler Musik aus allen musikalischen Richtungen wird es ganz unterschiedliche Programmpunkte zum Thema „70 Jahre Frieden“ geben.

Hansjürgen Vorrath

„Frieden im Land“

„Seine guten bis sehr guten Kenntnisse in naturwissenschaftlichen Fächern stehen im krassen Wiederspruch zu seiner gesellschaftlichen Grundeinstellung.“ Mit diesem knappen Satz wurde mir bescheinigt, daß ich für den Besuch der Erweiterten Oberschule ungeeignet bin. Was war der Auslöser? Lediglich meine Weigerung, als Nicht-FDJler an den sogenannten „Hans-Beimler-Wettkämpfen“ teilzunehmen. „Kriegsspiele“ in der Schule waren nicht meine Sache.

Der Slogan vom „bewaffneten Frieden“ wurde auf meinem Parka mit einem Sticker „Schwerter zu Pflugscharen“ beantwortet...

An meine Bausoldatenzeit erinnere ich mich auch heute noch ungern...

So ist es bis heute. Ich habe keine Ahnung, was die Bundeswehr in Afghanistan zu suchen hat, ich will nicht gutheißen, daß überall auf der Welt auch deutsche Waffen in Bürgerkriegen genutzt werden, ich will nicht gutheißen, daß Kriege um Öl gute Kriege sind...

Und: Ich will nicht wegsehen, wenn auf Schulhöfen Schwächere ebenso zu Gewaltopfern werden wie Lehrer.

Ich will nicht wegsehen, wenn Menschen auf der Flucht vor Existenzbedrohung auch hier in der Stadt nicht zur Ruhe kommen können.

„70 Jahre Frieden“ sind nicht wirklich 70 Jahre gewaltfreie Zeit gewesen. Dennoch bin ich unendlich dankbar, daß ich vieles von dem, was das Leben meiner Eltern prägte, nie erleben mußte.

Und möchte mithelfen, daß auch meine Kinder und Kindeskinder in einer Welt aufwachsen können, wo „Frieden“ nicht zu einer Worthülse verkommt, sondern lebensprägend ist.

Andreas Eckert

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2015-02-07 – Impressum